Ein Welpe zieht ein

Hier ein paar kleine Tipps und Infos, die aber sicherlich nicht alle Fragen abdecken können, sodass wir auf jeden Fall empfehlen, weitere Fachliteratur zu lesen. 

Die ersten Tage 

Überlegen Sie sich, wo Ihr Hund sein Lager haben soll. Die Sauberkeitserziehung ist die erste Klippe in der Hundehaltung. Sobald Ihr Welpe aufwacht oder gefressen hat, "muss" er ! Daher ist Beobachtung wichtig. Sobald er wach wird oder nach dem Fressen, nehmen Sie ihn hoch und tragen ihn schnellstens in den Garten, möglichst immer an die gleiche Stelle und harren der Dinge, die da kommen. Bei Erfolg bitte überschwänglich loben! Nachts kann Ihr Welpe auch mal aufwachen und wird sich am Anfang auch nicht schämen, sein Geschäft an Ort und Stelle zu erledigen. 

Selbstverständlich stellen Sie Ihrem Tierarzt den Hund in den ersten Tagen vor und verabreden auch einen Impftermin in der 12. Lebenswoche. Je einen leicht zu reinigenden Wasser- und Futternapf sollten Sie ebenfalls schon zu Hause haben. 


Weitere Tips zur Stubenreinheit 

Man braucht sehr viel Geduld bis ein Welpe stubenrein ist. Mit einem Welpen sooft wie möglich vor die Tür gehen. Wenn sich der Welpe vor der Tür löst, kräftig loben. Wenn er doch im Zimmer sein Geschäft erledigt nur kurz schimpfen (nicht zuviel, denn anderenfalls passiert es, daß der Welpe demnächst heimlich in die Ecken macht und das ist noch viel unangenehmer) anschließend führt man den Welpen nach draußen und zeigt ihm so seinen Platz fürs Geschäft. 

Wie bei allen Sachen, die man einem Hund beibringen will, kommt man mit Lob viel schneller ans Ziel, als mit ständigem Tadel (Das soll nicht heißen, daß man seinem Hund nicht in gewissen Situationen klar und deutlich zeigen muss, wer der Herr ist) 


Fütterung 

Das im Fachhandel erhältliche Welpenfutter enthält alles was gebraucht wird. Geöffnete Dosen sollten allerdings nur im Kühlschrank aufbewahrt werden, wobei das gekühlte Futter erst bei Zimmertemperatur verfüttert werden darf. Die Nahrungsaufnahme sollte bis zu einem Alter von ca. 6 Monaten auf 3 x täglich verteilt werden. Bitte darauf achten, dass immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung steht. 

Achtung !!! Niemals mit einem Hund nach dem Fressen herumtollen !! (Gefahr der meist tödlich verlaufenden Magendrehung). Mindestens 1 Stunde Ruhe gönnen. 

Wenn man Knochen zur Verfügung hat, sollte man auf keinen Fall Röhrenknochen (vom Geflügel) geben. Rinder- und Schweineknochen sind ab und zu in Ordnung. Allerdings kann es nach der Fütterung von Knochen zu sehr festem Stuhl oder Durchfall kommen. Deshalb sollten Knochen eher die Ausnahme sein. Und bitte beachten, Menschen Essen ist nichts für Hunde !! 


Impfplan

Grundimmunisierung

Die Erstimpfung sollte in der 8. Woche erfolgen (Staupe, Hepatitis H.c.c., Parvovirose und Leptospirose). 

3-4 Wochen später sollte die Zweitimpfung erfolgen, damit die Grundimmunisierung gegen diese Krankheiten abgeschlossen ist. 

Bei der Tollwut-Impfung wird eine einmalige Impfung ab der 12. Woche durchgeführt. 
Wurde der Welpe schon vor der 12. Woche geimpft, muss nach 3-4 Wochen nachgeimpft werden. 

Bitte nicht vergessen, dass jährlich nachgeimpft werden muss!!! 


Flöhe 

Der Welpe, bzw. alle Haustiere sollten öfter mit einem "Flohkamm" kontrolliert werden, damit man einen ständigen Überblick über die Flohpopulation hat. Am Besten lassen sich diese Plagegeister mit einem Spot-On Präparat (z.B. Frontline, Advantage, Stronghold oder Exspot). Ist bereits Befall da, sollte man auf das Spot-On Präparat zurückgreifen, das auf das Fell zwischen den Schulterblättern gegeben wird. Bitte beachten, daß bei Befall auch die Umgebung behandelt werden muss (Umgebungsspray). Da durch Flöhe unter anderem der Bandwurm übertragen wird, sollte sehr darauf geachtet werden, daß der Hund "flohfrei" ist und bleibt. Daher ist eine Wurmkur nach der Flohbekämpfung unbedingt nötig. Ebensolche Plagegeister sind Zecken, sie können Borreliose und FSME übertragen. Vorbeugend wirken auch einige, oben genannten Spot-On Präparate (zB. Exspot). Hat sich der Hund Zecken eingehandelt, diese nicht mit Gewalt entfernen, sondern mit einer - in jeder Tierhandlung erhältlichen - "Zeckenzange" entfernen. 


Wurmkur 

Entwurmt werden sollte der Hund zwei- bis dreimal im Jahr. Die Mittel sind ebenfalls beim Tierarzt erhältlich. 


Hundeerziehung 

"Jeder Hund muss erzogen werden!!!" Wer glaubt, daß man einem Welpen in den ersten Monaten Narrenfreiheit gewähren sollte, der irrt. Auch einem Welpen muß man schon wichtige Dinge anerziehen. Ein Welpe, der in seiner frühen Jugend nicht in seine Schranken gewiesen wird, ist mit Sicherheit im späteren Leben ein Problemhund. 

Eine der wichtigsten Regeln bei der Erziehung eines Welpen ist: 

Ein Welpe muß mit Liebe erzogen werden. Erlauben Sie einem Welpen keine Dinge, die er als großer Hund nicht tun darf. Es ist vielleicht lustig, daß der Welpe auf dem Bett liegt, aber man sollte bedenken, daß es später schwer sein wird, einen 40 kg Hund vom Bett zu weisen. 
Wenn der Welpe Unsinn macht, sollte man ihn mit einem energischem "NEIN" in seine Schranken weisen. Niemals einen Welpen schlagen, da er sonst das Vertrauen in seine Menschen verliert. Zurechtgewiesen wird unser Welpe, wenn er Dinge annagt, die nicht für ihn sind. Man sollte ihm aber anschließend ein Hundespielzeug geben, damit er lernt woran er knabbern darf und woran nicht. Wenn er z.B. nach Hosenbeinen oder Schnürsenkeln schnappt. Wenn er beim Spielen zu stark in die Hand beißt. Wenn er nach der Katze jagt. Ein Kurs in Ihrem örtlichen Hundeverein (Welpenspielstunde und später auch die Hundeschule) ist im Übrigen sehr empfehlenswert. 


Entwicklungsphasen des Welpen 

1. - 2. Woche "vegetative Phase" - Alles läuft nach dem angeborenen Instinkt, schlafen und saugen bei der Mutter. 

3. - 7. Woche "Prägung des Welpen" - Dies ist die wichtigste Phase, in dieser Zeit sollte so viel wie möglich positiver Umgang mit Menschen erfolgen. 

8. - 12. Woche "Sozialisierungsphase" - Hier entwickelt sich das gruppenbindende Spiel und die Bereitschaft zur Unterordnung. Beides wird durch häufige Beschäftigung und Spiel mit dem Hund gefördert. 

13. - 16. Woche "Rangordnungsphase" - Der Hund sollte nun Ihre physische und psychische Überlegenheit anerkennen und ihr freudig folgen. Entscheidend ist natürlich auch, das Vertrauen des Hundes zu gewinnen. Spielerisch und ohne Zwang, eher durch Überredung wird Gehorsam geübt. Harte Kommandos (harter Leinendruck, Klaps) werden nicht gegeben. Niemals zu lange am Stück üben, dass der Hund nicht die Lust verliert. Wichtig ist jetzt auch absolut konsequentes Verhalten! 

5. - 6. Monat "Rudelordnungsphase" - Diese Phase bedeutet, daß nun aus spielerischem Leben in der Meute Ernst wird. 
Es wird eine ausgeprägte Lernbereitschaft gezeigt, die es zu nutzen gilt. 

7. - 10. Monat "Pubertätsphase" - Bei Hündinnen beginnt sie spätestens wenn sie zum ersten Mal läufig wird, bei Rüden etwa wenn sie das Bein heben. Für das Zusammenleben mit dem Menschen ergibt sich in dieser Phase nichts Neues, es sein denn es handelt sich um ein sehr dominantes Tier. Hier könnte die Rudelführung avisiert werden. 

ab 11. Monat "Der erwachsene Hund" - Der Hund gilt jetzt als erwachsen, wobei sein Persönlichkeitsbild und sein Wachstum noch nicht abgeschlossen ist. 
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